Hintergrund der ASB-Positionen zur digitalten Transformation

Digitalisierung hat eine technische und eine gesellschaftliche Dimension

Digitalisierung nach unserem Verständnis hat mindestens zwei Dimensionen. Zum einen, die analoge Welt in eine Kombination aus 1 und 0 übersetzen, also die Tageszeitung in ein ePaper, die Fachtagung im Kongresszentrum in ein Online-Format, oder den Brief in eine E-Mail – das ist das enge und rein technische Verständnis, das die Digitalität (digitization im Englischen) von Medien beschreibt. Von diesem engen Verständnis ist eine weitere Dimension abzugrenzen, die wir Digitalisierung oder digitale Transformation nennen. Diese zieht in Betracht, wie die Entwicklung digitaler Technologien die Menschen und ihr Miteinander beeinflusst: Der Einfluss von Sozialen Medien auf unsere Debattenkultur, die Open Source-Bewegung, die Code der Allgemeinheit zur Verfügung stellt, die weniger geflogenen Meilen durch die Möglichkeit von Videokonferenzen. Digitalisierung beschreibt die Wechselwirkung von digital-technischer Innovation und dem, was die Gesellschaft daraus macht. Diese zwei Dimensionen – die technische und die gesellschaftliche – wollen wir als definierende Elemente unserem Verständnis von Digitalisierung zugrunde legen.

Unsere Positionen und Forderungen im Überblick (PDF)

Die digitale Transformation nach diesem Verständnis verstärkt eine grundlegende Dynamik in unserer Gesellschaft: Das Tempo der technischen Innovationen steigt (vgl. Moores Gesetz) – und damit auch die Schlagzahl an neuen Herausforderungen für die integrativen Kräfte unserer Gesellschaft. Wenn wir uns allein die Technologietrends der letzten Jahre anschauen (z.B. Big Data, Blockchain, künstliche Intelligenz), dann wird deutlich, dass keine Organisation mit dieser Geschwindigkeit wirklich schritthalten und innovative Elemente aus allen Bereichen großflächig integrieren kann. Umso wichtiger ist es, in dieser schnelllebigen Welt einen starken Kompass zu besitzen und Kräfte gezielt einzusetzen. Wir wollen gemeinsam weit kommen.

Digitalisierung muss gemeinwohlorientiert erfolgen. Ein solches Grundverständnis stellt den Menschen in den Mittelpunkt unserer digitalen Aktivitäten und ist richtungsgebend für alle Handlungsfelder, auf denen wir Digitalisierung im und außerhalb des ASB vorantreiben.

Wie kann vor diesem Hintergrund eine progressive und wertorientierte Haltung gegenüber der Digitalisierung aussehen und welche Position sollte der ASB einnehmen, um Menschen auch in einer digitalisierten Welt an ihren Bedarfen orientierte Hilfe leisten zu können? Entlang dieser Fragen entwickeln wir unsere Vorstellung für eine menschenzentrierte Digitalisierung. Zudem zeigen wir an einigen Beispielen, wie eine solche gesellschaftlich und technisch ausgerichtete digitale Transformation mit und in sozialen Organisationen wie dem ASB in NRW gelingen kann.

Grundlage dafür ist unsere Digitalisierungsstrategie, die wir schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie gemeinsam auf allen Ebenen des ASB in Nordrhein-Westfalen erarbeitet haben.

Zur Digitalisierungsstrategie des ASB NRW

Nutzer*innenorientierung

Code kann noch so effektiv strukturiert, ein Interface noch so ansprechend gestaltet sein: Nur, wenn Nutzer:innen ein Tool am Ende auch nutzen können und wollen, wird das Vorhaben ein Erfolg. Diese Erkenntnis ist zu einem grundlegenden Design-Prinzip in der Entwicklung digitaler Dienstleistungen geworden und wird weit darüber hinaus erfolgreich angewendet.

Wenn der ASB sich das Prinzip der Nutzer:innenorientierung noch stärker als bisher zu eigen macht, hat das Auswirkungen auf die Gestaltung unserer Dienstleistungen und Kommunikationsmittel, und die Auswahl der Umfelder, in dem wir Technologien einführen oder abschaffen.

Das Prinzip der Nutzer*innenorientierung ist für den ASB ein Bekenntnis zu bestmöglichen digitalen Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche, Mitarbeiter*innen, Kund*innen und alle, die mit dem Verband interagieren.

Barrierearmut

Ein menschenzentrierter Ansatz berücksichtigt, dass es Personengruppen gibt, die keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu digitalen Technologien haben. Dies kann verschiedene Gründe haben (Alter, Erkrankung, Behinderung, fehlender Zugang aufgrund sozioökonomischer Faktoren, und weitere).
Digitalisierung ist für den ASB dann menschengerecht und gemeinwohlfördernd, wenn alle Menschen, die dies möchten, Zugang zu den entsprechenden Technologien und auch Unterstützung bei der Nutzung haben, sofern sie diese brauchen.

Der ASB als Hilfsorganisation und Wohlfahrtsverband macht es sich daher zur Aufgabe, digitale Technologien so einzusetzen, dass unsere Angebote einem größeren Menschenkreis zugängig gemacht werden. So nehmen wir eine Brückenfunktion ein und helfen, Digitalisierungsanfänger*innen den Einstieg zu erleichtern und unterstützen Menschen, die sich mit der Nutzung von Technologie schwertun.

Eine menschenzentrierte Digitalisierung hat den Anspruch, Hürden zu senken und Teilhabe zu ermöglichen.

Sicherheit und Datenschutz

In Kindertagesstätten, Pflegeeinrichtungen, dem Rettungsdienst – aber auch in der Mitgliederbetreuung: Der Verlust von Datensätzen in Folge von gekaperten Sicherheitslücken kann zur Arbeitsunfähigkeit ganzer Verbände führen. Ein Vertrauensverlust der Menschen, für die der ASB sich einsetzt, kann die Folge sein. Dafür reicht ein unvorsichtig geöffneter E-Mail-Anhang.

Der ASB erhebt und verarbeitet sensible Daten von Leistungsempfänger:innen, Mitgliedern, Ehrenamtlichen und Mitarbeiter:innen. Die dezentrale Organisation schützt auf der einen Seite vor einem Flächenbrand, wenn Systeme in einer Gliederung gekapert wurden. Auf der anderen Seite ist der Aufwand, den einzelne Gliederungen zur Sicherung ihrer Systeme betreiben müssen, ressourcenintensiv und daher anfällig. Der Gesetzgeber schafft mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), dem Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz) und auch auf Europäischer Ebene (European Data Act, European Digital Markets Act) die rechtlichen Rahmenbedingungen, die unsere digitale Umgebung formen und die wir in unserem Handeln lückenlos umsetzen (Compliance).

Eine menschenzentrierte IT-Struktur im ASB setzt gesetzlich geregelte Sicherheitsstandards um und ermöglicht einen sorgsamen Umgang mit uns anvertrauten Daten.
2.4

Best Practice

► Der ASB NRW stellt seinen Regionalverbänden einen Rahmenvertrag mit einem renommierten Datenschutz-Unternehmen zur Verfügung und stellt sich regelmäßigen Audits.

► Der ASB NRW erfüllt die Vorgaben des BSI für Datensicherheit und unterstützt seine Regionalverbände bei der Umsetzung von NIS2.

Transparenz und Wirkung

Transparenz ist für den ASB als gemeinnütziger Verein, dessen Arbeit insbesondere auf der Unterstützung durch seine Mitglieder, Spender:innen und die Mittel von Förderinstitutionen beruht, von zentraler Bedeutung. Schon auf Projektebene schafft ein wirkungsorientiertes Design die Grundlage dafür, dass aussagekräftige Ressourcen für die Positionierung in der Öffentlichkeit entstehen. Nach innen gerichtet schaffen Transparenzstandards klare Kennzahlen über die eigene Organisation und dienen der Selbstvergewisserung.
Digitale Lösungen können dabei helfen, Ergebnisse von Monitoring- und Evaluationsprozessen zusammenzuführen.

Digitale Kommunikation bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, nicht nur über unseren Verein, unsere Angebote und über Hilfsprojekte und den Einsatz und die Wirkung von Mitgliedsbeiträgen und Spenden zu informieren.

Der ASB setzt digitale Lösungen da ein, wo sie helfen, unseren Unterstützer:innen gegenüber größtmögliche Transparenz zu gewährleisten und unsere Positionierung als wirkungsvolle Hilfsorganisation zu stärken.

Digitales Ehrenamt

Voluntourismus, Gig-, Skill- und Micro-Volunteering, Crowdsourcing, Klickworking – auch im Bereich freiwilliges Engagement wirkt sich die Digitalisierung aus. Neue Engagementformen, die ausschließlich über das Internet stattfinden, entstehen, aber auch in bereits bestehenden Strukturen schafft das Digitale neue Zugangswege.

Ein Beispiel, in dem der Verband die Trends klug analysiert und entsprechend Angebote geschaffen hat, sind die Freiwilligen-Agenturen. Ausgehend von der Beobachtung, dass vor allem jüngere Zielgruppen eine Tendenz hin zu kurzfristigeren projektbasierten Engagements auszeichnet, schafften Gliederungen im Verband Match-Making-Plattformen, über die Menschen, die Hilfe anbieten und solche, die sie benötigen, zusammenfinden.

Menschenzentriertes digitales Ehrenamt nutzt digitale Möglichkeiten, um wirkungsvoll Hilfe leisten zu können.

Freie und lizenzpflichtige Software

Freie Software gibt allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen, zu verbreiten und zu verbessern. Der ASB kann mit diesen Ressourcen maßgeschneiderte Software entwickeln, sie ohne zusätzliche Kosten verbreiten, und die eigene Abhängigkeit von lizenzpflichtigen Angeboten verringern. Letztlich stärkt die Arbeit mit und an freier Software das Verständnis von Code als Allgemeingut. Sie dient dem Gemeinwohl, dem die Organisationen der freien Wohlfahrt verpflichtet sind. Initiativen wie "Public Money? Public Code!" unterstützen dieses Verständnis und setzen sich für dafür ein, dass Code, der aus öffentlichen Mitteln entsteht, grundsätzlich frei verfügbar ist.

Unterstützung gibt es auch von Spitzenverbänden der freien Wohlfahrt, die Quellcode aus ersten Programmier-Projekten veröffentlicht haben. Gleichzeitig stellen Unternehmen mit lizenzpflichtiger Software den Stand des technisch möglichen nutzer:innenfreundlich bereit und ermöglichen im besten Fall ein Support-Level, dass im Ernstfall hilft, Probleme schnell auszuräumen.

Im ASB verwenden Gliederungen lizenzpflichtige und freie Software. Fachmenschen aus dem Verband bewerten im Einzelfall, welche Angebote die eigenen Anforderungen zuverlässig erfüllen und welche Kapazitäten bereitstehen, um diese zu betreuen und weiterzuentwickeln. Die Abwägung von Chancen und Risiken von freien Softwarelösungen und lizenzpflichtigen Angeboten pro Anwendungsfall ist eine Praxis, die auf die eine menschenzentrierte Digitalisierung einzahlt.

Der ASB unterstützt freie Software wo möglich und bekennt sich dazu, Code aus öffentlichen Mitteln offen zu legen.

Best Practice

► Der ASB NRW nutzt eine Open Source-Cloudumgebung als digitale Infrastruktur.

► Wir betreiben unsere Websites mit einem Open-Source-CMS.

► Wir nutzen Moodle als Basis unserer eLearning-Plattform.

► Wo wir lizenzpflichtige Software nutzen, achten wir auf faire Konditionen und passen diese in Zusammenarbeit mit dem Hersteller so gut wie möglich an unsere Bedürfnisse an.

Soziale Interaktion im digitalen Raum

Digitale Medien ermöglichen Menschen weltweit, sich an Diskussionen zu beteiligen. Darin liegt ein großes Potential, denn gut umgesetzt senken digitale Medien Hürden. Hatespeech und Meinungs-Echoräume sind nur zwei Beispiele von der Risiken-Seite der Betrachtung. Neue Formen digitaler Medien bringen immer neue Effekte von beiden Enden des Spektrums hervor. Gemeinsame Verhaltensregeln (digitaler Knigge), die festgelegt und durchgesetzt werden helfen, das positive und offene Orte im Netz entstehen und gestärkt werden. Gleichzeitig dürfen wirtschaftliche Interessen (digitale Werbung) in der Gestaltung digitaler Plattformen uns dem dazu gehörigen institutionellen Rahmen in der Ausgestaltung nicht dazu führen, dass eine offene Debattenkultur per Design Schaden nimmt. In beiden Dimensionen, der Anwendung und der Gestaltung von Plattformen, können Akteur:innen der freien Wohlfahrtspflege ein wichtiges Korrektiv sein.

Der ASB fördert ein gutes Verhalten auf den Plattformen innerhalb der eigenen Organisation. Gleichzeitig gibt es Angebote in der Kinder- und Jugendhilfe, die den guten Umgang mit digitalen Medien adressieren. Auch digitale Anfänger:innen finden in unserer Organisation Angebote, über die sie sich gezielt weiterbilden können.

Der ASB fördert die Ausgestaltung von digitalen Räumen, die den offenen und konstruktiven Dialog in unserer Gesellschaft stärken.

Innovationsfreude

Das Tempo der technischen Innovationen steigt (vgl. Moores Gesetz). Diese Entwicklung stellt uns vor die Herausforderung, den Blick für das Wesentliche zu schärfen, technische Lösungen nicht zum Selbstzweck werden zu lassen und Veränderungen gegenüber eine positive Grundhaltung zu bewahren.

Dabei hat der Begriff der Innovationsfreude nicht zwingend etwas mit Digitalisierung zutun. Die Begriffe werden häufig in einem Atemzug genannt, weil die größten technischen Innovationen der letzten Jahrzehnte digitale Entwicklungen waren. Aus diesem Grund lohnt sich ein Blick über den Tellerrand: Im Bereich der Organisationsentwicklung und Arbeitsmethoden gibt es Ansätze, die zu der föderalen Struktur des ASB passen und dabei unterstützen, auch in Zukunft ihren Aufgaben gerecht werden zu können. Wenn föderale Organisationen Wissen vernetzten und Fähigkeiten jederzeit und ohne Bedenken teilen; und wenn Menschen Methoden verwenden, die es ihnen erlauben, in einem sich schnell wandelnden Umfeld wertgeleitet Ideen zu finden und zu entwickeln, fördert das eine Kultur der Innovationsfreude.

Diese Kultur der Innovationsfreude ist dem ASB in seinen vielen Gliederungen, die regionale Bedarfe kennen und Lösungen entwickeln, eigen. Der Verband gibt Menschen den Raum, auszuprobieren. Den Austausch zwischen Gliederungen und die Skalierung von vielversprechenden Ansätzen möchte der Verband mit den Bundesmodellprojekten stärken, um dieses Potential zu heben.

Der ASB ist offen gegenüber innovativen Ansätzen und fördert eine Kultur des vernetzten Wissens und der Fehlertoleranz.

Digitale Interessen vertreten

"Damit sich die positiven Möglichkeiten digitaler Lösungen für alle gesellschaftlichen Gruppen entfalten können, werden angemessene politische Rahmenbedingungen benötigt. Als gemeinnützige Akteure vertreten die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege die Interessen benachteiligter Gruppen im Sinne einer diskriminierungsfreien Digitalisierung. Ziel ist es, gleichberechtigte Teilhabe, Meinungsfreiheit, Netzneutralität, Datensouveränität und Informationsfreiheit für alle Menschen zu garantieren und neue soziale Risiken, Überwachung und Diskriminierung zu verhindern." (BAGFW, 2020)

Mehr als 1,4 Millionen Menschen unterstützen den ASB durch ihre Mitgliedschaft und machen so viele unserer Projekte erst möglich. Gleichzeitig zeigen sie durch ihre Mitgliedschaft, dass sie die Rolle des ASB und seinen Einsatz für Menschen, die Hilfe brauchen, unterstützen und gemeinsam mit den aktiven Samariter:innen für diese Ziele einstehen. Hinzu kommen tausende Leistungsempfänger:innen in den verschiedenen Fachbereichen des ASB.

Der Verband sieht es als seine Aufgabe, für einen menschengrechten, gemeinwohlorientierten Fortschritt und entsprechend digitale Maßnahmen einzustehen.

Technologie an ethischen Kriterien messen

Nicht alles, was digital möglich ist, ist gesellschaftlich sinnvoll. Wenn Technologie zum Selbstzweck, und nicht an ethischen Kriterien (sozial und ökologisch) gemessen wird, dann kann sie Menschen und Umwelt schaden. KI diskriminiert Personengruppen, wenn die zugrundeliegenden Algorithmen nicht hinterfragt werden; Blockchain-Mining wird mit Braunkohleenergie betrieben, wenn niemand fragt, wie die nötigen Serverkapazitäten gespeist werden: Eine Technikfolgenabschätzung ist ein geeignetes Werkzeug, um bei dem Einsatz neuer Technologien zu bewerten, an welchen Stellen sie einen gesellschaftlichen Nutzen haben, und wo sie schadet.

Der ASB sieht es als gute Praxis an, digitale Anwendungen und Projekte vor dem Ausrollen hinsichtlich sozialer und ökologischer Faktoren zu bewerten. Darüber hinaus setzt sich der ASB dafür ein, dass digitale Technologien hinsichtlich ihres gesellschaftlichen Nutzen geprüft werden und für Menschen, die digitale Anfänger:innen sind, nachvollziehbar dargelegt wird, wo Anwendungsbereiche, Chancen und Risiken liegen.

Eine menschenzentrierte Digitalisierung schafft Transparenz über Technik, ihre Einsatzfelder und Folgen.

Digitales Wissen

Je mehr die Digitalisierung die Lebenswelten durchdringt, umso mehr wird das damit verbundene Wissen zur grundlegenden Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Weiterentwickelte Qualifikationen und Lerninhalte, z.B. in den Bereichen Medienkompetenz oder Programmierung, sind eine Dimension, die Organisationen der Wohlfahrt mitgestalten sollten. Auf der anderen Seite verändert Digitalisierung auch die Art und Weise, wie wir lernen. Innovative Technologien und die immer weiter voranschreitende Vernetzung ermöglichen uns neue Zugänge zu Informationen und Bildung. Hier kommt der Wohlfahrt auf der einen Seite die Rolle zu, Angebote der Bildungswerke zur Weiterbildung aktuell zu halten, und auf der anderen Seite Erfahrungen aus den Bildungseinrichtungen, die sie als Trägerin betreiben, zu sammeln und in den gesellschaftlichen Aushandlungsprozess einzubringen.

Der ASB entwickelt laufend neue Bildungsangebote für Menschen im Verband. Besonders seit dem Beginn der COVID-19-Pandemie erhalten digitale Formate eine größere Bedeutung. Auch potenzielle Freiwilligendienstleistende oder Mitarbeitende, werden mit digitalen Medien adressier.

Der ASB erkennt an, dass digitales Wissen und die Wissensvermittlung entscheidend für die gesellschaftliche Teilhabe und die Entwicklung der eigenen Organisation sind, und setzt sich für deren barrierearme Verbreitung ein.

Hybrider Sozialraum

Der Sozialraum, in dem Maßnahmen zur Stärkung der vulnerabler Personengruppen geplant und umgesetzt werden, orientierte sich an den Stadtvierteln und geographischen Räumen, die eine gemeinsame soziale Infrastruktur nutzen. Heute haben eSports-Vereine Mitglieder auf der ganzen Welt und Soziale Medien globalisieren Bezugspunkte für die Herausbildung der eigenen Persönlichkeit in einem neuen Maß. Der Sozialraum wird durch die Vermischung von digitalen und analogen Elementen zu einem „hybriden Raum“.

Der ASB bewertet neue Handlungsmöglichkeiten im hybriden Sozialraum für die lokale Praxis und schafft dort Angebote, wo sie gebraucht werden. Ein Beispiel sind Medienkompetenz-Beratungen, die über digitales Mobbing aufklären.

Der ASB sieht es als seine Aufgabe, ein lokaler Ansprechpartner für Menschen im hybriden Sozialraum zu sein und entwickelt seine Angebote weiter.

Best Practice

► Wir fördern den Einsatz von digitalen Hilfsmitteln, die Mitarbeitende in Pflege und Rettungsdienst so entlasten, dass sie mehr Zeit für Patient*innen und Kund*innen haben.

► Der ASB NRW bietet seinen Regionalverbänden attraktive Rahmenverträge für Recruiting- und Personalsoftware an, um neuen Mitarbeiter*innen einen guten Einstieg und schnelle Integration in unsere motivierten Teams zu ermöglichen.

► In unseren JuLeiCa-Schulungen ist Aufklärung über Hatespeech und konstruktiven Umgang mit Hass im Netz ein wichtiger Bestandteil.

► Die ASJ-Digi-Scouts ermöglichen Kindern und Jugendlichen in benachteiligten Vierteln Zugang zu digitalen Angeboten.