Ein kleiner Wunsch zum großen Glück Wilhelm möchte so gern noch einmal auf seinen Bauernhof

Wilhelms letzter WunschNoch einmal auf seinen Hof zurückkehren

Wilhelm ist seit einiger Zeit Patient auf der Palliativstation einer großen Universitätsklinik. Ihm ist bewusst, dass er nicht mehr lange leben wird, und er hat mit dieser Gewissheit seinen Frieden geschlossen. Er hat aber einen kleinen, wichtigen Wunsch: Er möchte so gern noch ein letztes Mal nach Hause, auf seinen Bauernhof, zu seinen Kühen. Er sehnt sich danach, noch einmal durch sein Haus zu gehen und dann auf seiner Lieblingsbank vor dem Haus zu sitzen.

Sein Hof ist nur 50 Kilometer entfernt und doch so fern, da er aufgrund seiner vielfältigen Erkrankung nicht einfach mit einem Privatauto fahren kann. Ein engagierter Stationsarzt kontaktiert daher das ASB-Wünschewagenteam, das die Fahrt für Wilhelm möglich macht.

Als die ehrenamtlichen Wunscherfüllerinnen Sandra und Annett ihren Fahrgast abholen, ist Wilhelm schon fertig für die Abreise und strahlt über das ganze Gesicht. Er kann es noch nicht ganz glauben, dass er gleich ein letztes Mal auf seinen geliebten Bauernhof fahren wird: Endlich wird er seine Kühe wiedersehen und auf der Bank vor dem Haus sitzen. Als kurz vor der Abfahrt auch noch Palliativpflegerin Anja in den ASB-Wünschewagen steigt, strahlt Wilhelm noch ein bisschen mehr. Die Bindung zu ihr ist sehr eng. Schon auf dem Weg zu seinem Hof wird klar, wie sehr Wilhelm mit seiner Heimat verbunden ist. Er kennt jede Kreuzung, jeden Schleichweg, jedes Feld.

Zuhause angekommen zieht es Wilhelm, gestützt von unseren Wunscherfüllerinnen, direkt zur Weide. Dort begrüßt er seine geliebten Kühe – es scheint, als hätten auch sie ihn vermisst. Dann geht er durch sein Haus und macht, soweit es seine Kräfte zulassen, ein wenig Ordnung. Besonders wehmütig betrachtet er seinen alten, mit Holz befeuerten Herd, von dem er sich nie trennen konnte. Doch schnell verlassen ihn seine Kräfte. Es ist Zeit, sich auf die Bank vor seinem Haus zu setzen. Unzählige Stunden hat er hier nach einem langen Arbeitstag verbracht – und nun ist es das letzte Mal. Seit er sich nicht mehr  selbst kümmern kann, hält seine Nachbarin und gute Freundin Pflanzen und Dekoration für ihn in Schuss.

Nach einigen Stunden geht Wilhelm die Kraft aus und er möchte zurück auf die Palliativstation. Auf der Rückfahrt lächelt Wilhelm vor sich hin und beobachtet durch die großen Fenster des ASB-Wünschewagens die Landschaft. Es ist ein stiller Moment voller Frieden, in dem Wilhelm Abschied von zu Hause nimmt.